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Work & Travel ist eine tolle Möglichkeit fremde Kulturen kennenzulernen, dich selbst weiterzuentwickeln und viele neue Erfahrungen zu sammeln. Work & Travel in Kanada bietet dir darüber hinaus eine unglaublich schöne Landschaft, freundliche Menschen und wilde Natur. Kanada ist eines der beliebtesten und lebenswertesten Länder der Welt und auch eines meiner Lieblingsländer. Ich selbst habe dort Work & Travel gemacht und möchte dir gern erzählen wie es bei mir war und dir alle nötigen Infos geben, um dein Work & Travel Jahr zu starten. Mein Work & Travel war definitiv anders als normal, aber es war die beste Zeit.

Kurz vorab: Die Work & Travel Artikel zu Kanada werden in mehreren Schritten erscheinen, um dir die Infos gezielt und zusammengefasst zum jeweiligen Bereich zu geben. Im ersten Teil der Work & Travel Serie geht es um meine Work & Travel Erfahrung in Kanada. Eine der schönsten Erlebnisse meines Lebens und unvergesslich.

Mein Work & Travel Jahr in Kanada

Ich habe im April 2012 mein Work & Travel Jahr in Kanada gestartet. Doch wie bin ich eigentlich dazu gekommen? Vorab kann ich sagen, dass ich noch in der Ausbildung zum Mediengestalter in Berlin war und etwa Mitte 2011 mich mit dem Thema Auswandern beschäftigte. Mein großer Traum war immer Kalifornien. San Francisco sollte es sein, eben dort wo die ganzen Startups und Tech Firmen sind. Ich suchte also nach Möglichkeiten in die USA zu kommen und kam dann auf Work & Travel. Dabei stolperte ich auch über die ersten Agenturen, die Work & Travel anboten und fand dort jedoch überwiegend Kanada. Kanada war bis zu dem Zeitpunkt noch gar nicht bei mir auf dem Schirm als Land. Und doch habe ich schlussendlich meine Liebe zu diesem Land später aufgebaut.

Wie alles Begann

Die Work & Travel Agentur für die ich mich unwissend entschied, startete in Vancouver. Von Vancouver hatte ich bis dahin nie wirklich etwas mitbekommen. Aber ich war damit zufrieden, da es immerhin Westküste war. Der Gedanke an Work & Travel verfestigte sich immer mehr und meine Entscheidung für Work & Travel war gefallen. Nach dem Ende der Ausbildung sollte es direkt nach Kanada gehen. Im November 2011 startete dann die Bewerbungsphase für die Work & Travel Visa vor der ich große Angst hatte aber ich hatte auch viel Hoffnung reingesteckt. Das Kontingent ist immer begrenzt und die Visa werden zufällig ausgegeben. Insofern war mein Plan und der Ausgang noch völlig offen. Eine Ungewissheit bis man das Ergebnis endlich erhält. Für mich als sicherheitsbedachter Mensch damals unerträglich.

Die Ausbildung hatte ich damals verkürzt, um im Februar 2012 fertig zu sein, statt im Sommer. Somit konnte ich direkt Anfang des Jahres schon losziehen. Zu dem Zeitpunkt wohnte ich auch in einer WG in Berlin und da wir alle gerade fertig wurden mit den Ausbildungen oder Studium, war der Zeitpunkt für eine Wohnungsauflösung perfekt. Ich war der letzte in der Wohnung und wohnte die letzten 2 Monate ganz allein dort. Eine Abschiedsparty organisierte ich noch mit allen Freunden, bevor ich schlussendlich Berlin verlassen hatte. 21 Jahre meines Lebens hinter mich gelassen, Freunde verlassen, vertraute Umgebung verlassen. Tür zu. Das neue Kapitel startete. Ein riesiges Abenteuer wartete und so ganz sicher war ich nicht, ob das alles so funktioniert. Ich war vorher nie so weit weg von zu Hause und auch nie so lange. Vor allem war ich vorher noch nie in Nordamerika. Man kann wohl sagen, ich hatte überhaupt keine Ahnung was mich erwartete.

Auf nach Kanada

Am 12. April 2012 ging es dann nach Kanada. Ich hatte nur einen Koffer dabei und vorab ein Zimmer für die ersten 10 Tage über Airbnb gebucht. Die ersten 2 Tage hätte ich sogar im Hostel schlafen können, da dies im Paket mit der Agentur war. Ich wollte jedoch ungern in 8 Bett-Zimmern direkt an der Granville Street schlafen. Ein normales zu Hause war mir dann doch lieber für den Anfang und außerdem wohnte ich direkt bei einem Local, sodass ich direkt Insiderinfos bekam. Vorab habe ich mich auch in Deutschland noch mit einem anderen Work & Traveler angefreundet, der bereits einen Monat vor mir in Vancouver ankam. Wir trafen uns direkt nach meiner Ankunft in Vancouver. Nach gut elf Stunden Flug und einer Taxifahrt nach Downtown gab es dann erstmal eine kleine Stadtführung von ihm. Meinen einzigen Koffer stellte ich bei ihm unter. Alles war einfach neu, riesig und überwältigend schön. Ich fühlte mich das erste Mal wie in einer echten Großstadt mit Hochhäusern. Klar Berlin ist auch groß, aber da gibt es nunmal kaum Skyscraper.

Die ersten Tage in Vancouver

Die ersten beiden Tage verbrachte ich mit einer Gruppe von Menschen, die auch über die gleiche Agentur ihr Work & Travel Jahr buchten. Dabei gab es nochmal eine kleine Citytour und Informationen, wo man sich besser nicht aufhalten sollte. Außerdem führte uns eine Mitarbeiterin zur Registrierung der Steuernummer und wir besorgten uns Simkarten fürs Handy. Das war auch schon alles was ich jemals mit der Agentur an Kontakt hatte. Im Nachhinein betrachtet war das bezahlte Geld eigentlich überflüssig und man hätte es selbst organisieren können.

In den nächsten 10 Tagen wollte ich erstmal planen, was ich danach eigentlich mache. Eine neue Unterkunft musste gesucht werden und überhaupt meine Reise sollte geplant werden. Vorab hatte ich keine Zeit mich damit zu beschäftigen auf Grund des Umzugs. Dank Craigslist war die Wohnungssuche recht schnell und ich fand ein Zimmer direkt in Yaletown in Downtown. Wohl die schönste und teuerste Gegend, jedoch war es sehr zentral und somit konnte ich alles zu Fuß erreichen.

Japanerin und Chilene als Mitbewohner

Ich wohnte mit einer Japanerin und einem Chilenen zusammen in einer kleinen Wohnung. Das Master Bedroom gehörte mir, die Japanerin schlief in der Abstellkammer und der Chilene eigentlich im Wintergarten. Die Wohnungsknappheit ist in Vancouver wirklich zu spüren, da jeder nach Downtown möchte. Dennoch hatten wir eine tolle Zeit zusammen. Normalerweise arbeitet man als Work & Traveler ja lokal in den Geschäften oder Hotels und hilft dort aus. Ich hatte jedoch vorab in Deutschland mit meinem Chef einen Deal gemacht, dass ich von Kanada aus erstmal remote weiterarbeiten kann, sodass auch das Einkommen vorerst gesichert war. Dennoch suchte ich spontan nach Jobs vor Ort als Designer und wurde auf Craigslist sogar fündig. Gut 1 1/2 Monate nach meiner Ankunft kündigte ich den deutschen Job und startete als Chefdesigner in einem Startup in Vancouver. Ich denke es war ein totaler Glücksgriff und bis heute für mich der beste Job, den ich je hatte als Festangestellter. Durch die Festanstellung änderte sich natürlich auch meine ganze Reiseplanung. Der Grundstein für ein Work & Travel ohne Travel war gelegt.

Selfie Lynn Canyon Park

Der coolste Job ever

Das Startup in dem ich arbeitete war noch recht frisch am Start und somit war das Team noch überschaubar. Ich arbeitete direkt sehr eng mit dem Chef und dem CTO zusammen. Anfangs habe ich noch Probleme gehabt sie überhaupt zu verstehen, da der kanadische Akzent doch noch recht schwierig war und ich teils die Themen gar nicht verstand, worüber sie redeten. Mein Chef war jedoch sehr darauf bedacht, dass es allen gut ging und unternahm sehr viel mit uns. Wir fuhren Essen, Bowlen, Golfen, Wandern, Paint Ball spielen oder gingen zusammen ins Kino. Jede Woche bekam ich von ihm persönlich zwei Lieferungen mit Obst und Gemüse, sowie frischen Smoothies. Er wollte einfach, dass wir gesund leben. Das sparte mir natürlich eine Menge Geld. Mein Kühlschrank war einfach ständig voll. Er kümmerte sich vor allem um mich, da ich neu im Land war und er mir ein Stück zu Hause geben wollte. Direkt im Sommer 2012 durfte ich mit zur Hochzeit seiner Schwester, lernte seine ganze Familie kennen und wurde dann auch zum Thanksgiving eingeladen.

New York City Nachtszene

Wir flogen zusammen nach New York als Team und gingen shoppen, hatten ein Kundenmeeting und machten sonst Sightseeing. Wir arbeiteten wo es gerade passte, entweder jeder für sich zu Hause oder bei ihm, im Restaurant, in der Villa eines Freundes oder im Garten seiner Eltern. Das war wirklich der coolste Job, den man sich vorstellen kann. Die Work & Life Balance war wirklich top. Noch dazu haben wir mit Apple und dem Canadian Government zusammengearbeitet. Ein absoluter Traum für mich, den ich dort leben durfte und nach wie vor nicht vergessen werde. Im Sommer zog ich dann auch nochmal um in meine eigene Wohnung in Yaletown. Blick über die Stadt, aufs Meer und die Berge. Einfach traumhaft schön.

Downtown Vancouver

Freunde gefunden

Während der ganzen Zeit lernte ich natürlich unglaublich viele Menschen kennen. Anfangs über Meetup in verschiedenen Gruppen oder auch andere Work & Traveler, die längerfristig blieben. Zusammen ging es auf Ausflüge in die Berge, an die Flüsse, an den Strand, in die USA oder in die Wildnis. Die Natur in Kanada ist wirklich unschlagbar. Die Sommer in Vancouver hoben die Lebensqualität noch einmal extrem an. Alle waren draußen, joggten, fuhren Skates, Fahrrad oder Skateboard oder chillten am Strand. Egal in welche Richtung ich von meiner Wohnung lief, ich landete immer am Strand. Das Leben war anders, lebenswert und erfüllt. Meine Zukunft sehe ich nach wie vor in Kanada.

Ich im Lynn Canyon

Work Visa und das Ende

Vor Ablauf des Work & Travel Visums beantragte ich das normale Work Visa und erhielt es sogar recht schnell. Zwei weitere Jahre für Kanada wären somit möglich gewesen und die permanent residence (dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung) in greifbarer Nähe. Im Sommer 2013 entschied ich mich jedoch zurück nach Deutschland zu gehen aus privaten Gründen und begann noch einmal zu studieren. Mein Work & Travel Jahr hat sich einfach ganz anders entwickelt als ich es mir erträumt habe. Man kann gar nicht alles aufschreiben, was man erlebte, jedoch kann ich sagen, dass ich daran extrem gewachsen bin und sehr oft über meine Grenzen ging. Auch wenn das Reisen größtenteils ausfiel, war mein Jahr unbeschreiblich und gefühlt ein anderes Leben. Ich hatte vermutlich unglaublich Glück, aber ich kann es jedem nur empfehlen raus zu gehen und sich selbst in dieses Abenteuer zu stürzen. Wer weiß was dir passieren wird und welchen Menschen du über den Weg laufen wirst. Ich bin bis heute noch mit einigen von damals befreundet und freue mich jedes Mal sie zu sehen.

Schule oder Studium fertig bald fertig? Möglichkeiten was du nach der Schule machen kannst

Ich auf Felsen Vancouver Kanada

 

One Comment

  • Nicole sagt:

    Deine Erfahrung mit Work & Travel mal zu lesen ist echt interessant. Ich hatte mir auch mal deinen Blogeintrag über Dinge, die man nach der Schule machen könnte, durchgelesen, auch wenn es bei mir natürlich noch etwas dauert bis ich fertig bin. Dennoch bin ich schon lange am Überlegen nach der Schule ein Work & Travel Jahr zu machen, da sind deine Einträge hier wirklich super! 🙂
    Ist auch sehr schön geschrieben, das muss definitiv auch mal erwähnt werden. 🙂

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