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Im Internet hatte ich geschaut, welche Orte es außerhalb Chiang Mai’s gibt. Ich wollte gern eine kleine Motorradtour machen. Dabei bin ich auf den Doi Inthanon National Park gekommen und da es dort den höchsten Punkt Thailands gab, musste ich dort hin. In Facebook Gruppen von digitalen Nomaden in Chiang Mai habe ich eine kleine Gruppe zusammen bekommen und wir sind dann mit 6 Mann auf den Scootern auf zum Doi Inthanon Nationalpark. Eine etwas andere Route, die uns durchs Land führte, anstelle des Highways, gab ein tolles neues Bild von Thailand. Vom Motorradunfall, Krankenhaus, Bergdörfern, Reisfeldern, Elefanten und einer tollen Aussicht.

Treffpunkt einer internationalen Gruppe

Am Morgen haben wir uns alle an der Maya Mall getroffen. Im Supermarkt hat jeder noch schnell ein paar Snacks geholt – sehr zu empfehlen bei der Strecke – und dann ging es auch schon los. Ein bunt gewürfelter Mix aus Rumänen, Deutschen, Engländern, Amerikanern und Russen. Sehr coole Gruppe. Alles digitale Nomaden. Wir fuhren den Highway 108 runter, raus aus Chiang Mai bis zur 1013. Die Strecke hat sich schon sehr lang gezogen, aber das Wetter war perfekt.

Du solltest definitiv lange Klamotten anziehen, auch wenn es in Chiang Mai noch warm ist. Je höher es in die Berge geht, desto kälter wird es. Auf der Spitze sind es um die 2500 Meter und die Finger frieren beim Fahren.

Motorradtour Gruppe

Der erste Motorradunfall auf dem Highway

Auf dem Highway geht es vorbei an kleinen Läden, Plantagen und immer wieder kommt man plötzlich durch kleine Orte. Auf der rechten Seite erheben sich die Berge in der Ferne. Der Verkehr war ziemlich entspannt und ich konnte gut durchfahren. Wir hatten einen Treffpunkt an der Kreuzung zur 1013 ausgemacht, damit auch wirklich jeder hinterherkommt. Zu diesem Treffen sollte es jedoch nicht kommen. Kurz vor einer Kreuzung, als alle herunterbremsten, geriet einer der Gruppe ins schlängeln, rutschte über den Sand und lag schließlich am Boden. Es ging alles super schnell. Ausgerechnet an dieser Stelle lag etwas Sand auf der Straße, was zusätzlich dazu führte, dass die Räder keinen Halt bekamen. Er zog fälschlicherweise die Vorderbremse. Pullover und Jeans waren aufgerissen, es blutete. Das Knie war aufgeschlagen und hörte nicht auf. Gut, dass er einen Helm trug, denn er schlug auch mit dem Kopf auf den Boden. Das Motorrad war beschädigt und hatte Kratzer und einen abgeflogenen Spiegel. Fahren konnte man dennoch damit.

Baufälliges Krankenhaus

Ich holte meine wenigen Taschentücher raus und gab sie ihm, damit er halbwegs die Blutungen stoppen konnte. Gleichzeitig suchte ich nach einem nahegelegenen Krankenhaus, um sich verarzten zu lassen. Zu dem Zeitpunkt waren wir nur zu Dritt in der Gruppe. Alle anderen waren noch hinter uns oder bereits vor uns. Das Krankenhaus lag auf unserem Weg auf der 1013. Wir fuhren am eigentlichen Treffpunkt vorbei, an dem sogar ein paar warteten. Angekommen am Krankenhaus informierte ich die anderen darüber. Sie fuhren schlussendlich voraus und warteten am Doi Inthanon. Zwei der Gruppe waren nur unweit entfernt und aßen etwas in der nähe von Elefanten.

Ich wartete mit im Krankenhaus und dort einen Arzt zu finden war gar nicht so leicht. Es wurde gebaut und es war fast wie leer gefegt. Der Eingang sah aus wie eine Bahnhofshalle, bei dem eine thailändische Familie wartete. In einem Zimmer am Ende des Ganges gab es ein paar Schwestern und einen Arzt. Diese begannen direkt ihn zu verarzten und ich vertrieb mir in der Zwischenzeit die Zeit. Das Ärztezimmer sah aus wie eine Werkstatt und hat die letzte Reinigung auch schon lange hinter sich gehabt. Hygienestandards konnte man dort nicht erwarten. Der Arzt empfahl auch nochmal in ein richtiges Krankenhaus zu gehen in Chiang Mai. Ich denke das sagt alles.

Nach etwa einer halben Stunde und ein paar Schmerztabletten konnten wir dann schlussendlich weiterfahren. Er wollte die Tour dennoch mitmachen und nich zurück.

Zwischenstop bei Elefanten

Elefanten Doi Inthanon

Wir fuhren die 1013 weiter in Richtung Doi Inphantan und wollten dort mit zwei anderen aus der Gruppe aufschließen, die auf uns warteten. Ich hörte bereits, dass es dort Elefanten geben sollte, wo sie warteten. Meine Erwartung war riesig, da es die ersten Elefanten wären, die ich frei gesehen hätte. Wir fuhren an Reisfeldern, Bergen und vereinzelten Hütten vorbei. Größtenteils ging es durch den Wald, der sich hier immer noch anfühlt, als würde man durch den Jungle fahren. Palmen und tropische Bäume mischen sich mit Laubbäumen. An einer Kurve kamen wir bei Elefanten vorbei und ich dachte, dies wäre die Stelle wo die anderen warteten. Doch Fehlanzeige. Dafür gab es eine Gruppe an Touristen, die anfingen auf Elefanten zu reiten. Etwas was ich nicht gut heiße. Die Elefanten sind abgerichtet auf den Ritt und haben wunderbar ihre Bewegungen durchgeführt, damit ein Mensch wie ein wilder aufspringen kann. Das die Elefanten dafür meist von klein auf abgerichtet werden, angekettet und gequält, um das überhaupt zu machen, ist den Meisten scheinbar nicht bewusst. Wenn ihr in Thailand oder sonst irgendwo in Asien seid, geht lieber in die Sanctuary Parks, wo gequälte Elefanten wieder frei leben können.

Ein Stück weiter fanden wir dann auch die anderen Beiden, die in einer Hütte auf uns warteten. Gegenüber wieder Elefanten mit Gepäckträgern. Schließlich fuhren wir zu viert weiter in Richtung Doi Inthanon Park. Es lagen noch gut 2 Stunden Fahrt vor uns.

Fahrt durch die Berge

Je weiter wir fuhren, umso abgeschiedener wurde es. Ab und zu kamen kleine Dörfer, die meisten wohl von Bauern bewohnt. Reisfelder erstreckten sich hin und wieder an den Seiten. Die Strecke führte uns deutlich immer weiter nach oben, sodass wir irgendwann auf schmalen Straßen oben auf den Bergen fuhren. Links und rechts gab es keine Leitplanken, dafür steile Abgänge. Zwischen den Bäumen konnte man erahnen was dahinter unten im Tal liegt. Es wurde immer kühler. An einer Kreuzung im Nirgendwo machten wir kurz Pause und zogen Pullover und Jacken an. Ungewohnt wieder so dick angezogen zu sein. Und dennoch war es kalt. Vorbei an Felswänden, auf Sandstraßen, Wasserfällen und Jungle führte uns der Weg schlussendlich zum Parkeingang. Die Fahrt dorthin war wirklich wunderschön und die Ausblicke, die man dabei genießen kann, sind traumhaft.

Doi Inthanon National Park

Die letzten Kilometer zum höchsten Punkt Thailands führten uns durch den Parkeingang. Dort durften wir erstmal zahlen. Das ging recht fix und auch nur in Bar. Mein Bargeld näherte sich dem Ende. Es ging erneut nochmal richtig steil bergauf und mein Motoroller hatte offenbar genug PS, um dort problemlos hochzukommen. Im Gegensatz zu den Anderen. Einem ging das Benzin aus und er musste die letzten Meter bergauf schieben. Auf der Bergspitze erwarteten uns kühle 13 Grad. Das war doch schon ein Unterschied zu den 30 Grad in Chiang Mai. Dafür waren wir auch auf einem 2500m hohen Berg. Oben gibt es einen kleinen Parkplatz und ein Militärstützpunkt. Eine Treppe neben dem Parkplatz führt in ein kleines Waldstück zur Spitze des Doi Inthanon. Der höchste Punkt. Gänzlich unspektakulär. Eine Gebetsstätte und Bäume. Die Sicht nach unten war gar nicht vorhanden.

Holzweg zur Spitze Doi Inthanon

Trotzdem trafen wir zwei weitere aus der Gruppe und entschlossen uns dann doch wieder ein Stück weiter runter zu den Chedis des Königspaars. Diese wurden jeweils zum 60. Geburtstag des alten Königs und der Königin erbaut. Die eine violet, die andere rötlich-braun. Sie stehen sich direkt gegenüber und sind über eine lange Treppe erreichbar. Rolltreppen gibt es auch.

Ausblick über das Tal

Beide Chedi auf dem Doi Inthanon haben einen kleinen sehr gepflegten Park um sich, welche ebenfalls einen tollen Ausblick über das Tal geben. Bei gutem Wetter kann man sehr sehr weit blicken und entdeckt den ein oder anderen Fluss in der Ferne. Ein absolut schöner Ausblick. Für mich persönlich war das der interessanteste Teil und ich habe mich hinter den Zaun begeben, um direkt an der Kante zu sitzen. Ausblick genießen. Fotos schießen. Dabei habe ich total vergessen, dass die anderen noch da sind und bei der anderen Chedi saßen. Auf dem Rückweg zu den Anderen musste ich dann feststellen, dass diese schon vorausgefahren sind. Vor 20 Minuten. Wir machten in Facebook einen Treffpunkt aus, um dann gemeinsam zurückzufahren. Schnell zurück zum Motoroller und talwärts. Der Rückweg sollte diesmal über die schnellere Route und dem Highway gehen, da es doch schon bald dunkel wurde.

Solonomade auf Doi Inthanon

Mit Musik durch den Jungle

Ich fuhr mit Musik im Ohr durch den Park und Jungle, vorbei an Flüssen und Bergen. Teils ganz allein im Nirgendwo. Irgendwie fühlte man sich dabei absolut frei. Zwischendurch legte ich kurze Stops ein, da mich die Natur dann doch zu sehr faszinierte, um diese auch festzuhalten. An einem kleinen Tempel traf ich dann auf die anderen beiden von der Hinfahrt. Diese warteten in einem kleinen Restaurant, welches halb im Wald stand. Kurze Stärkung und weiter ging es auf den Highway Richtung Chiang Mai.

Dieser zog sich dann doch sehr lang und sollte einfach kein Ende nehmen. Da war die Hinfahrt doch abwechslungsreicher. Es war außerdem dunkel und mein Tank leerte sich. Tankstellen kamen natürlich in dem Moment überhaupt nicht. Die Angst stehen zu bleiben stieg und bei der nächsten Tankstelle bog ich dann rapide rein, auffüllen, weiter bis Chiang Mai.

Die Tour zum Doi Inthanon war wirklich großartig und kann ich wirklich empfehlen. Wie immer war der Weg das Ziel und bot so viele tolle Eindrücke. Wer länger im Park bleiben möchte, um dort noch zu wandern, Wasserfälle und Höhlen anzuschauen, der kann dort sogar übernachten.

Der Vlog zur Tour

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